Larrey, Félix-Hippolyte

Larrey, Félix-Hippolyte
Larrey, Félix-Hippolyte

[961] Larrey, Félix-Hippolyte Baron, 18. Sept. 1808 zu Paris als Sohn des berühmten Napoleonischen Feldchirurgen Dominique-Jean L. geb., war von 1828 an Eleve des Val-de-Grâce, wurde 1829 zum Chirurgien sous-aide im Militär-Hosp. zu Strassburg ernannt, 1829 dem Hosp. der k. Garde im Gros-Caillou beigegeben, fungierte 1830 als einer der Assistenten des Chef-Chirurgen bei den Verwundeten der Armee und der Bevölkerung und schrieb darüber: »Relation chirurgicale des événements de Juillet 1830, à l'hôp. milit. du Gros-Caillou« (Paris 1831). 1832 wurde er bei der Pariser med. Fakultät Doktor, fungierte als Aide-major während der Belagerung der Citadelle von Antwerpen und verfasste darüber eine »Histoire chir. du siége de la citadelle d'Anvers« (1833),[961] wurde 1835 mit der These: »Traitement des fractures du col du fémur« Prof. agrégé bei der med. Fakultät, hielt in der Ecole pratique Vorlesungen über Militär-Chir., war später 3 Jahre lang mit der Abhaltung der chir. Klinik im Hospital der Fakultät beauftragt und erhielt 1841 im Val-de-Grâce den Lehrstuhl der Chirurgie. Er war nacheinander zum Chirurgienmajor, Ch. principal, Ch. en chef ernannt worden und fungierte 1845 bis 50 im Hôp. du Gros-Caillou und 1852 im Val-de-Grâce. In der Zwischenzeit begleitete er wiederholt seinen Vater auf dessen Inspektions- und anderen Reisen, namentlich auch nach Algier. 1852 wurde er zum Chirurgien Consultant des k. Hauses und der Ehren-Legion und zum Chirurgien ordinaire des Kaisers ernannt, 1858 im Lager zu Châlons mit der Leitung des Sanitätsdienstes bei der k. Garde betraut, zum Range eines Inspecteur und zum Mitgl. des Conseil de santé des armées ernannt. Er gab in dieser Zeit einen »Rapport sur le camp de Châlons« (1858) heraus. Während des ital. Krieges 1859 war er Chefarzt der Armee und befand sich fast fortwährend in der Umgebung des Kaisers. Seit 1850 war er Mitgl. der Acad. de méd., deren Präsident er 1863 war; 1867 wurde er zum Associé libre des Institut ernannt; seit 1860 war er auch Mitgl. des Conseil général der Hautes-Pyrénées; hierauf Médecin en chef, Inspecteur and Präsident des Conseil de santé des armées. In den letzten Lebensjahren war er emeritiert und starb 8. Okt. 1895. Ausser den genannten Schriften hat er eine grosse Menge von Aufsätzen aus allen Teilen der Chirurgie verfasst und an die gelehrten Körperschaften, denen er angehört, eine beträchtliche Zahl von Berichten erstattet.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 961-962.
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