Al Raschid Bey, Madame

[7] *Al Raschid Bey, Madame, Ps. Helene Böhlau, München, Kaulbachstr. 62, geboren den 22. November 1859, ist die Tochter des bekannten Verlagsbuchhändlers Hermann Böhlau in Weimar. Obwohl wegen langer, dauernder Kränklichkeit dem Schulbesuch entzogen, erhielt sie eine äusserst sorgfältige Bildung und Erziehung. Die lebensvollen Erzählungen ihrer Grossmutter aus der Goethe-Zeit, »der goldenen Tage von Weimar«, sowie die freundliche Teilnahme, welche Walther von Goethe und Friedrich Preller ihr widmeten, verklärten die Mädchenträume ihrer Kindheit und erfüllten ihre Seele mit Thaten. Sie machte Reisen in Deutschland und Italien[7] und vermochte erst durch ihre Erfolge die widerstrebenden Eltern mit ihrem frühzeitig hervortretenden Hang zur Schriftstellerei auszusöhnen. Sie genoss das grosse Glück, in ihrem späteren Gatten einen Freund und Lehrer zu finden, dem sie die Entwickelung ihrer künstlerischen Lebensauffassung dankt. Sie selbst nennt den tiefsten Charakterzug ihrer Seele, »Sonnensehnsucht«. Die Sonne leuchtete ihr Jahre an ihres Gatten Seite, am Marmarameer in Constantinopel.

Werke s. Helene Böhlau.

Quelle:
Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder Bd. 1. Berlin, 1898., S. 7-8.
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