Barach, Frau Rosa

[36] *Barach, Frau Rosa, Wien XIV, Raindorfgasse 30, wurde am 15. Mai 1841 zu Neuraussnitz in Mähren dem Steinmetz Gottlob in den ärmsten Verhältnissen geboren und musste schon von frühester Jugend an angestrengt im Haushalt thätig sein. Von einem gütigen Geschick mit reicher Phantasie begabt, erdichtete sie als Kind noch während einsamer Nachtarbeit Märchen und Geschichtchen, die sie dann ihren Geschwistern wiedererzählte. Nachdem sie die zweiklassige Schule ihres Geburtsortes besucht, gaben sie ihre Eltern nach vielem Drängen in das Ursulerinnenkloster nach Brünn, wo sie sich mühsam durch die Foltern ihrer Mittellosigkeit durchrang und darauf in die dortige berühmte höhere Töchterschule übertrat. Kaum sechzehn Jahre alt wurde sie Erzieherin auf einem mährischen Gut, lehrend und doch zugleich auch lernend und nun auch mit ihrer Lieblingsfreundin, der Poesie, den längst ersehnten dauernden Verkehr unterhaltend. Eine gleiche Stelle nahm sie später noch einmal ein, legte dann glänzend ihre Lehrerinnenprüfung ab und errichtete in der Vorstadt Fünfhaus-Wien eine höhere Töchterschule, die sie nach ihrer Verheiratung mit dem Dr. Siegmund Barach wieder aufgab. Jetzt aber hatte sie vollauf Musse, ihren schriftstellerischen Neigungen zu leben, und fast auf allen Gebieten litterarischer Thätigkeit hat sie gewirkt und geschaffen. Auch öffentlich ist sie hervorgetreten, und sie war die erste Frau, welche in Wien öffentliche Vorlesungen hielt. Zwei Erzählungen »Soldatenfritz« und »Aus eigener Kraft« brachten ihr einen 1. Preis ein und wurden von dem österreichischen Ministerium für Unterricht in allen Schulbibliotheken eingeführt. Viele ihrer Gedichte wurden in Musik gesetzt und sind von den meisten Männergesangsvereinen gesungen worden.

‒ Alle Andern. Jugenderzählgn. Wien, Bondy.

‒ Alle drei Erzählg. 1893. Jugend-Bibliothek.

‒ Aus eigener Kraft. Erzählg. f. d. Jugend. 8. (67) Wien 1878, Perles. n –.90

u. Karoline Murau. Aus Österreichs Herzen! Auswahl der besten Poesien, welche zur Vermählungsfeier Sr. k. u. k. Hoh. d. Kronprinz Rudolf m. Ihrer k. Hoh. d. Frau Prinzessin Stefanie verfasst wurden. 8. (100) Wien 1882, Leutgeb. n 1.60

‒ Aus vergilbten Blättern, Gedichte. 1881.

‒ Die Bucklige. Erzählg. Wien 1893, Bondy.[36]

Quelle:
Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder Bd. 1. Berlin, 1898., S. 36-37.
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