Hruschka, Frl. Ella

[380] *Hruschka, Frl. Ella, Ps. vorm. Wild, Wien III, Geusaugasse 43, am 7. Mai 1854 als die Tochter eines österreichischen Staatsbeamten zu Trebitsch in Mähren geboren, verlebte ihre erste Jugend in der mährischen Kreisstadt Iglau. Schon frühzeitig erwachte ihre Liebe zur Dichtkunst und zur dramatischen Kunst. In ihrem 18. Jahre wurde sie von der mächtigen Zeitströmung ergriffen, welche in den Frauen das Verlangen nach höherer Geistesbildung und wirtschaftlicher Selbständigkeit weckte. Sie absolvierte im Jahre 1874 mit[380] Auszeichnung die Lehrerinnenbildungsanstalt zu Brünn und wirkte dann daselbst zuerst als Volks- und später als Bürgerschullehrerin. Wiewohl sie im Lehrberufe nicht die erhoffte Befriedigung fand, da er ihr verwehrte, ihren künstlerischen Neigungen zu folgen, harrte sie doch – früh verwaist und auf Selbsterhaltung angewiesen – bis zum Jahre 1893 in demselben aus. Sie machte hierauf grössere Reisen in Deutschland und Italien und lebt seit Ende 1894 schriftstellerisch thätig in Wien. Sie veröffentlichte nebst vielen Gedichten, Feuilletons, Essays und Skizzen in verschiedenen Zeitschriften, namentlich im »Neuen Wiener Tageblatt«, »Neuen Wiener Journal«, »Volksstimme«, »Deutschen Dichterheim«, »Jung-Deutschland«, »An der schönen, blauen Donau«, »Wiener Hausfrauen-Zeitung«, »Heimat« u.a. In Buchform erschienen »Der Wirkungskreis des Weibes« – »Mira« epische Dichtung. Ein Schauspiel in 4 Akten »Gegen den Strom« wird im Laufe dieses Jahres an die Bühnen versendet.

‒ Antiope. Dramat. Ged. 1890.

‒ Der Wirkungskreis des Weibes. Ein Beitrag zur Lösg. der Frauenfrage. 8. (39) Wien 1892, Verlag von Schule und Haus. –.50

‒ Mira. Erzähl. Dichtg. aus den Meranerbergen. 8. (203) Dresden 1895, E. Pierson. n 2.50; geb. m. Goldschn. n 3.50

Quelle:
Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder Bd. 1. Berlin, 1898., S. 380-381.
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