Klipstein, Frl. Maria

[435] *Klipstein, Frl. Maria, z. Zt. Cartagena, Capitania General v., (per Adr.: Herrn Prof. Dr. Klipstein) Freiburg, Schlesien, geboren den 15. Dezember 1836 zu Grünberg in Schlesien, erhielt ihre Erziehung zuerst in ihrer Vaterstadt, dann in Breslau, wo sie sich zum Erzieherinnen-Examen vorbereitete und hauptsächlich Sprachstudien oblag. 1863 ging sie nach England und Frankreich, lebte in London und Paris und mehrere Jahre in Devonshire. Nach ihrer Rückkehr blieb sie eine Reihe von Jahren in Norddeutschland, aber das »Fernweh« war zu stark, es trieb sie nach Ungarn, später nach Spanien. Im Karpathenlande, in Südungarn und Slavonien, wie in der deutschen Heimat, war sie immer als Erzieherin in Familien des Landadels thätig; seit 1889 giebt sie in Madrid Sprachunterricht. Überall in der Fremde studierte sie Sprache, Geschichte und Litteratur des betreffenden Landes. In der Ferienzeit machte sie Reisen; in ihren Mussestunden streifte sie in Wald und Feld umher und sammelte Pflanzen. Die Spitzen der Hohen Tátra sind ihr so bekannt, wie die höchsten Gipfel des Guadarrama und der Sierra Nevada. So lernte sie Land und Leute kennen. Die Frucht dieses Studiums waren Skizzen und Novellen, die in verschiedenen Zeitschriften erschienen sind, die meisten in deutschen Blättern, einige in englischen. Sie arbeitet jetzt an einem Buche über Spanien.

Quelle:
Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder Bd. 1. Berlin, 1898., S. 435.
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