Koebel, Frl. Margarethe

[442] *Koebel, Frl. Margarethe, Magdeburg, ist 1865 geboren. Ihre Kindheit und Jugend wurde durch Krankheit und andere Missgeschicke sehr getrübt. Im 19. Jahre hatte sie sich mit einem entfernten Vetter,[442] Philologen, verlobt. Nach ziemlich dreijähriger kummervoller Brautzeit entriss ihr der Tod den Verlobten Sie stand, nachdem sie denselben noch Tage lang gepflegt hatte, an seinem Sterbelager. Die tief schmerzlichen Eindrücke blieben unauslöschlich und untergruben ihre ohnehin schwache Gesundheit völlig. Sein Tod erfolgte im Jahre 1887. Danach verfiel sie in religiöse Grübeleien und Zweifel. Ihre Eltern hatten ihretwegen in Thale a. H. eine Villa gekauft, die sie der Ruhe halber 5 bis 6 Jahre, Sommer und Winter, meist ganz allein bewohnte. Jedes menschliche Wesen störte sie durch seine Lebensäusserungen. Die Einsamkeit versuchte M. K. durch Schriftstellerei erträglich zu machen. Sie hat Poesieen und Novellen geschrieben.

Quelle:
Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder Bd. 1. Berlin, 1898., S. 442-443.
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