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1. Der kaum geboren, kühngesinnt die Götter
der Gott zuerst mit Muth und Kraft begabte,
Vor dessen Stärke beide Welten bebten
und grosser Kraft, das ist, o Menschen Indra,
2. Der festigte die Erde, als sie wankte,
und stehen hiess die aufgeregten Berge,
Den weiten Raum der Luft ermass, den Himmel
zusammenhielt, das ist, o Menschen, Indra.
3. Der Ahi schlug, die sieben Ströme freiliess,
die Kühe trieb aus dem Versteck des Vala,
Der zwischen den zwei Festen Feuer zeugte,
im Kampf gewann, das ist, o Menschen, Indra.[18]
4. Der alles schuf, was sich bewegt hienieden,
der Bösen Anhang in die Tiefe senkte,
Dem Spieler gleich des Feindes Gut als Beute
sich siegend nahm, das ist, o Menschen, Indra.
5.11 Der hehre Gott, von dem sie zweifelnd fragen:
»wo ist er?«, spottend sagen »Indra ist nicht«,
Doch sieh', er streicht wie Geld des Feindes Gut ein;
glaubt fest an ihn, das ist, o Menschen, Indra.
6. Des Matten Kräft'ger und des Armen Beistand
des Beters Helfer und des flehnden Sängers,
Dess, der den Pressstein schirrt, den Soma keltert,
der Trinkermund, das ist, o Menschen, Indra.
7. In dessen Macht die Rosse und die Rinder,
die Wagen alle sind und alle Völker,
Der schuf die Sonne und die Morgenröthe,
der Wasser Hort, das ist, o Menschen, Indra.
8. Den beide Schlachtreihn in dem Kampfe anflehn,
die Gegner beide, hüben hier und drüben;
Ihn rufen die auf gleichem Wagen stehen,
verschieden an, das ist, o Menschen, Indra.
9. Ohn' dessen Beistand Männer nimmer siegen,
den alle Kämpfer sich zu Hülfe rufen,
Der auch das Feste wanken macht, an Stärke
jedwedem gleich, das ist, o Menschen, Indra.
10. Der alle, die da grossen Frevel üben,
eh sie's vermuthen, mit dem Pfeile tödtet,
Dem Trotzenden nicht nachgibt, selber trotzend,
des Feinds Verderb, das ist, o Menschen, Indra.
11. Der Çambara, den auf den Bergen ruhnden,
im viermalzehnten Herbste endlich auffand,
Und schlug den Ahi, wie er sich auch mühte,
den Feind im Nest, das ist, o Menschen, Indra.
12. Der mächt'ge Stier, er der mit sieben Zügeln
die sieben Ströme frei liess, dass sie rannen,
Der, blitzbewehrt, den Himmelsstürmer Rauhin
zu Boden warf, das ist, o Menschen, Indra.
13. Ihm beugen sich der Himmel und die Erde,
vor seinem Schnaufen beben auch die Berge;
Beim Somatrunk erscheint er blitzgewaffnet,
den Blitz im Arm, das ist, o Menschen, Indra.
14. Der hilft dem Presser und dem Opferkocher,
dem preisenden, dem wirkenden mit Beistand,
Er, dem Gebete, Trunk und Opfergaben
zur Stärkung sind, das ist, o Menschen, Indra.
(15. siehe Anhang.)
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