I, 182. An die Ritter.

[174] Ueber die Viçpala (Vers 1) vgl. 116-118. V. 6, der ein anderes Versmass hat, ist vielleicht als Parallele zu V. 5 aus einem andern Liede hier eingeschaltet. Auch V. 8 ist, wie viele der Schlussverse wol später angefügt.


1. Gerüstet ist dies Opferwerk, erscheinet nun,

eur Wagen gleicht dem Stiere, freut ihr weisen euch,

Gebet erregend, gütig, hold der Viçpala,

des Himmels Söhne, die ihr Glanz dem Frommen schafft.

2. Ganz gleich dem Indra und den Maruts, gütige,

an Wunderthaten stark, die besten Lenker ihr,[174]

Fahrt her den vollen Wagen, der mit Meth gefüllt,

mit dem, o Ritter, kommt zu dem Verehrer her.

3. Was thut ihr dort, was sitzt ihr wunderkräftige

beim Volk, das alles opferlos sich mächtig dünkt?

Durchschreitet sie, des Knausers Odem lasst vergehn,

und Glanz verschafft dem Priester, welcher Lieder singt.

4. Verzehrt, zermalmt die Hunde rings, die bellenden,

die Feinde tödtet, Ritter, ihr versteht euch drauf;

Und jedes Lied des Sängers lohnt mit reichem Gut,

ihr wahrgesinnten, segnet beide mein Gebet.

5. Dem Tugrasohne habt ihr das beflügelte

beseelte Boot bereitet in des Meeres Flut,

Auf dem ihr weise ihn herausfuhrt götterwärts,

in raschem Fluge flogt ihr aus der Wogen Schwall.

6.173 Den Tugrasohn, den in die Flut getauchten,

in haltungslose Finsterniss gestossnen,

Ihn fahren vier erwünschte Meeresschiffe

zum Heil heraus, die ihm die Ritter sandten.

7. Welch Baum doch war es mitten in des Meeres Flut,

den Tugras Sohn in seiner Noth umklammerte?

Des Flügelrosses Fittige erfasste er,

da fuhrt ihr Ritter ihn heraus zu grossem Heil.

8. Das Lied, das euch die Mana-söhne sangen,

o treue Männer, möge euch erreichen

Von diesem unserm Somasitze heute. –

Gebt Labung uns und wasserreiche Fluren.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 174-175.
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