Alizărin

[323] Alizărin (Alizzari, Krapproth, Lizarinsäure), C20H6O6 + 4aq., Farbestoff der Krappwurzel, von Robiquet u. Colin entdeckte, dem Musivgold ähnliche gelbe Blättchen, od. rothe, durchsichtige, seidenglänzende Nadeln bildend, wenig in Wasser, leicht in Alkohol u. Äther, mit gelber Farbe, bei größerer Verdünnung roth werdend, in Kalilösung mit purpurrother Farbe löslich; wird dargestellt durch Sublimation aus dem, mit Schwefelsäure befruchtet gewesenen u. durch Auswaschen von der Säure befreiten Krapppulver; auch durch Extraction des Krapps mit Äther, etc. Salzsäure verändert das A. nicht; concentrirte Salpetersäure verwandelt es in Phtalsäure (s.d.). Nach neuen Untersuchungen findet sich das A. nicht fertig gebildet im Krapp, sondern ist ein Zersetzungsproduct einer darin enthaltenen eigenthümlichen Säure, der Ruberythrinsäure (s.d.), C72H40O40, welche sich unter dem Einflusse von Säuren, Alkalien u. Fermenten, so wie durch Erwärmen in A. u. Zucker spaltet.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 323.
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