Aniānus

[511] Aniānus, 1) A. aus Campanien, im 4. u. 5. Jahrh., Diakonus zu Celeda, Anhänger des Pelagius, dessen Sache er auf dem Diospolitanischen Concil 415 vertheidigte; schr.: Contra epistolam Hieronymi ad Ctesiphontem (verl.); übersetzte die Homilien des Chrysostomos über das Evangelium Matthäi u. m. a. 2) A., Referendar des westgothischen Königs Alarich II., im 4. u. 5. Jahrh., besorgte die Revision des Breviarum Alaricianum, der früher einzig bekannten Quelle des antejustianeischen Rechts, daher Fehler u. Widersprüche mit römischen Gesetzen im Allgemeinen Anianismen heißen. 3) A., Astronom im 15. Jahrh.; Verfasser der lateinischen Denkverse auf die 12 Himmelszeichen: Sunt aries, taurus etc.; schr. auch ein Gedicht in leoninischen Versen: Computus manualis magistri Aniani, Straßb. 1488, Paris 1526.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 511.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: