Apamēa

[591] Apamēa (Apamīa), 1) (A. Myrlēa), früher Myrlea, Stadt in Bithynien am Schwarzen Meere, von Kolophoniern gegründet, von Philippos III. von Macedonien erobert u. dem König Prusias gegeben, der sie verschönerte u. nach seiner Gemahlin Apame nannte; später römische Colonie; jetzt Medania; 2) Stadt in Babylonien, an der Mündung des Euphrat in den Tigris; jetzt Corne (Korna); 3) Stadt in Mesopotamien am Euphrat, von Seleukos Nikator gegründet, einst ein wichtiger Ort, später nur ein Fort; jetzt Rom-Kala; 4 ) A. Kibōtos, Stadt in Großphrygien am Mäander (daher A. ad Maeandrum), von Antiochos Soter erbaut, mit den Einwohnern von Kelänä bevölkert, später nach Ephesos erste Handelsstadt in Asien, hatte guten Wein (Apameischer Wein). In die Gegend von A. wird die Mythe von Marsyas, u. dessen Wettstreit mit Apollon gesetzt. In der Römerzeit Sitz des Apamensis conventus, des 3. Gerichtssprengels im römischen Asien; j. Dineir; 5) A. ad Rhagas, Stadt in Choarene (Parthien), südlich unter den Kaspischen Pässen; 6) A. Syriae, Hauptstadt der syrischen, das Land jenseit des Bargylosgebirges zu beiden Seiten des Orontes begreifenden Provinz Apamēne, an dem, von dem Orontes gebildeten Apamenischen See, auf einer Anhöhe südlich von Antiochia; ihren früheren Namen Pharnake änderten die Macedonier in Pella u. Seleukos Nikator in A. Hierher zog sich Cäcilins Bassus nach der Schlacht bei Pharsalos. Auf ihren Münzen steht ein Elephant. Geburtsort des Philosophen Posidonios; hier 273 n. Chr. Sieg Aurelians über Zenobia; jetzt Famieh; 7) Stadt in Assyrien, an der Mündung des Königskanals in den Tigris, von Antiochos Soter angelegt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 591.
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