Apokatastāse

[603] Apokatastāse (v. gr. Apokatastăsis), 1) Wiedereinsetzung in den vorigen Stand, Rückkehr zu der alten Ordnung; so bes. 2) (Theol., Apokatastăsis panton, nach Apostelgesch. 3,21), die Wiederbringung aller Dinge, die Zurückführung des Menschengeschlechts zu seiner ursprünglichen, durch den Sündenfall verlorenen Herrlichkeit, durch die Ankunft u. Erlösung des Heilandes. Die Kirchenlehre hat diese Lehre von der A. in der Eschatologie, verwirft sie aber in der Ausdehnung, in welcher sie bei Origenes u. den Fanatikern vorkommt, daß nämlich selbst das Böse, Hölle u. Teufel, Verdammniß u. Höllenstrafen aufhören sollen. Hiervon: Apokatastaten, die, welche obige Meinung hegen, wie Petersen, Chr. Seebach, Siegvolk, L. Gerhard etc. 3)[603] (Med.), Wiederherstellung, Rückkehr in den natürlichen Zustand, Heilung; 4) (Phys.), eintretende Ruhe nach dem Aufhören der Wirksamkeit entgegengesetzter Kräfte; 5) (Astron.), Rückkehr eines Gestirns zu demselben Punkt seiner Kreisbahn.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 603-604.
Lizenz:
Faksimiles:
603 | 604
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika