Apollinaristen

[605] Apollinaristen, christliche Ketzerpartei, genannt nach Apollinaris 7). Ihre Lehre (Apollinarismus) war, Christus habe das Fleisch ohne Seele (Psyche) angenommen (deshalb Apsychisten); die Stelle derselben habe der Logos vertreten, daher Dimoiriten (Bipartiti, weil sie nur 2 Theile in Christo, Körper u. Vernunft, annahmen) genannt. Nach Einigen sollen sie auch gelehrt haben, Christus habe einen himmlischen Körper gehabt, der nicht aus der Substanz der Maria sich gebildet habe, sondern nur durch dieselbe hindurch gekommen sei. Die A. heißen auch Vitalianer, von Vitalis, Bischof der Apollinaristischen Gemeinde zu Antiochien, diese blieben der Lehre der A. treu; nach dem Tode des Apollinaris trennten sich von jenen die Polemianer, diese hießen auch Synusiasten, weil sie eine Vermischung der beiden Naturen in Christus annahmen, auch Anthropo- od. Sarkolaträ (Menschen- od. Fleischanbeter), weil sie Christi Leib vergöttlicht glaubten. Ihre Gegner waren Ambrosius, Athanasius, Chrysostomus u. A. Ihre Lehre wurde auf mehreren Synoden bes. in Constantinopel 383, verdammt. Sie waren Vorläufer der Monophysiten.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 605.
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