Argentan [2]

[687] Argentan (Neusilber, Weißkupfer, Nickelkupfer, franz. Maillechort od. Melchior, engl. German silver), eine dem 12löthigen Silber, durch seine silberweiße Farbe, Härte u. Dehnbarkeit ähnliche Legirung, welche aus 1 Theil (25) Nickel, 3 Theilen (51) Kupfer u. 1 Theil (24) Zink od. überhaupt aus mit Nickel versetztem Messing besteht, in China schon lange unter dem Namen Packfong (Packtong) bekannt u. auch in Europa, seit langer Zeit eingeführt u. verkauft, wird in Deutschland, wo es die Suhler Gewehrfabrikanten zwar seit 100 Jahren mühsam aus alten Halden als Weißkupfer ausschmolzen u. zu Garnituren u. dgl. anwendeten, bes. zu Schneeberg (von Geitner, welcher Erfinder der künstlichen Bereitung ist), Wien, Oppurg, Berlin u. Warschau, Darmstadt etc. zu Tafelgeschirr, Pferdegeschirr u. Geräthschaften aller Art verarbeitet. Da die hieraus gefertigten Waaren leichter als Silber anlaufen, so müssen sie öfter (mit Asche, Sand, Ziegelmehl, mit dünner Schwefelsäure) geputzt werden, übrigens besitzen sie sehr schönen Klang u. Politur. Gewöhnlich wird das A. galvanisch versilbert u. führt dann die Namen Chinasilber, Perusilber u. Alpaka. Ähnliche Mischungen sind die Argiroide von Moreau in Paris, das Argirophan von Wolf in Dresden 1809 erfunden, u. das Semilargent. Alle diese Mischungen enthalten Kupfer, Zink, Nickel, auch wohl Zinn u. Blei u. werden von Säuren wenig angegriffen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 687.
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