Arkadĭa [1]

[716] Arkadĭa, 1) (Arkadien, a. Geogr.), Landschaft in der Mitte des Peloponnes, welches nirgends das Meer berührte; Größe: 90 QM.; das Hauptgebirg war Kyllene, mit Erymanthos, Artemisios, Parthenios, Mänalos, Lykäos; Flüsse: Alpheos, Styx, Inachos, Erasinos, Ophis u. Eurotas; See: Stymphalos; das Land war unfruchtbar, bergig u. steinicht, nur in den Gebilden der Dichter ein reizendes Land mit lachenden Hainen, lieblichen und fruchtbaren Feldern. Daher: Auch ich war in A.! (s. u. Poussin 1). Die Arkadier waren ein einfaches, friedliebendes Jäger- u. Hirtenvolk, das die Musik sehr liebte. Deshalb war A. auch der Schäferdichter hochgefeiertes Land. A. war in 3 Theile getheilt: Azania umfaßte die N- u. NWGebirgstheile, Parrhasia die SOStriche u. Trapezuntia die SGegenden in der Nähe des Alpheos. 2) (n. Geogr.), sonst Canton in Morea; später 3) Eparchie im Nomos Messenien (Griechenland); 4) Hauptstadt des Gouvernements Triphylia am Meere, Hafen u. Handel; das ehemalige Kyparissia, wie es auch jetzt wieder genannt wird; 5) Meerbusen hier, zwischen den Vorgebirgen Katakolo (Ichthys) u. Konello (Kyparission, Apidaglia), nimmt die Flüsse Rusia, Neda u. a. auf.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 716.
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