Poussin

[446] Poussin (spr. Puffäng), 1) Nicolas, geb. 15. Juni 1594 zu Andelys in der Normandie, erster Maler des Königs von Frankreich. Er bildete sich zuerst in Paris, ging dann zu seiner weiteren Ausbildung 1624 nach Rom, wo er in Dürftigkeit lebte u. für geringere Preise malte, bis er Anerkennung fand u. 1640 wegen seines Gemäldes: die Sieben Sacramente, als erster Hofmaler nach Paris zurückberufen wurde. Hier blieb er bis 1643, wo er nach Vollendung eines Gemäldes, Die Wahrheit, nach Rom abreiste. Dort wurde, um namentlich für die Louvregallerie zu malen, sein Haus der Mittelpunkt der gebildeten Welt u. er selbst als Künstler u. Lehrer bis 1665 thätig, wo er starb. 1851 wurde in Andelys seine Bildsäule aufgestellt. Bei seinen Figuren nahm er die Antiken zum Muster u. in den Landschaften stellte er die Natur treu dar. Diese stellten meist Ruinen in prachtvoller Umgegend vor. Seine Zeichnung ist correct, die Composition edel, nur im Ausdruck seiner Gestalten ist er meist kalt, wie in der Farbe trocken. Zu seinen besten Arbeiten gehören noch: die Sündfluth, die Einnahme Jerusalems, Moses als Knabe, derselbe wie er mit seinem Stabe Wasser aus dem Felsen schlägt, die Anbetung des goldenen Kalbes, Johannes wie er in der Wüste tauft: etc. u. m. a. Landschaften. Berühmt ist auch das Gemälde: Die Todesfeier einer jungen Hirtin in Arkadien, an dem Denkmal, worauf ihr Bild (od. ihre Leiche) liegt, steht die Inschrift: Καὶ ἐγὼ ἐν Ἀρκαδίᾳ (auch ich [war] in Arkadien). Um dasselbe geht ein Zug von Jünglingen u. Jungfrauen mit Kränzen in den Händen. 2) Kaspar, s. Dughet 1).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 446.
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