Artaud

[771] Artaud (spr. Artoh), Alexis François, geb. 1772 zu Paris, wanderte 1793 aus, übernahm 1794 für die geflüchteten französischen Prinzen eine diplomatische Mission nach Rom, trat hierauf in die Armee des Prinzen Condé, ging aber 1803 in sein Vaterland zurück u. bot dem ersten Consul seine Dienste an, der ihn sogleich zum Legationssecretär ernannte, in welcher Eigenschaft er bald darauf beim Päpstlichen Stuhle u. von 1805–1807 in Florenz fungirte. Zurückgekehrt nach Paris ward er zum kaiserliche: Censor ernannt, was er auch in der ersten Restaurationsepoche blieb; unter Ludwig XVIII. wurde er der franz. Gesandtschaft zu Wien als Legationssecretär beigegeben u. später zu Rom erster Gesandtschaftssecretär. Aus dem Staatsdienst 1830 entlassen, trat er ins Privatleben u. beschäftigte sich mit historischen Forschungen u. Arbeiten; er st. 1850. Schr.: Histoire de l'assasinat de Gustave III. Roi de Suéde, Par. 1797; Consideration sur l'état de la peinture en Italie dans les quatre siécles. qui ont prècèdè celui de Raphaël, 1808,2. A. 1811; Voyage dans les catacombs de Rom. 1810; Machiavel, son génie et ses erreurs, 1833; L'Italié, Par. 1834; Histoire du Pape Pie VII., ebd. 1834; Histoire de la vio et destravaux politiques du Comte d'Haute-rive. Par. 1839; er übersetzte auch Dantes Göttliche Comödie, Par. 1811–13, 3 Bde.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 771.
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