Berbīce

[587] Berbīce (spr. Berbiß, Berbiche, spr. Berbitsch), 1) Fluß in Britisch Guyana, ergießt sich 2 Meilen nördlich von New-Amsterdam in den Atlantischen Ocean u. ist etwa 25 Meilen vom Ocean aus schiffbar u. im Ganzen 45 Meilen lang. Unter den Wuchergewächsen an den Ufern wurde die berühmte Victoria regia entdeckt; 2) einer der 3 Districte des britischen Gouvernements Guyana, am gleichen Fluß u. am Canje, hat Tropenklima u. besteht aus lauter Savannen; fruchtbar, aber ungesund; Hauptproducte: Zucker, Rum, Cacao (Berbice Cacao, s.u. Cacao), Indigo, Tabak u. Baumwolle. Die Colonie ist in Aufnahme, 1811 zählte man 25,950 Ew., worunter 550 Weiße, meistens von holländischer Abkunft (wie denn die holländische Sprache auch noch in Gerichten u. auf der Kanzel herrschend ist), jetzt über 40,000; sie hat eignen Gouverneur, der in der Hauptstadt New-Amsterdam wohnt; Herrnhutercolonie Hoop, sonst holländische Einrichtungen. – Die Holländer sendeten 1626 die ersten Colonisten hierher. Die Engländer besetzten es 1804, u. 1814 im Frieden von Paris wurde es ihnen nebst Essequibo u. Demerara von Holland förmlich abgetreten.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 587.
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