Brockman

[325] Brockman, 1) Johann Franz Hieronymus, geb. 1745 in Grätz in Steiermark; war Anfangs Baderlehrling, dann Bedienter eines Offiziers, entlief diesem, kam in ein Kloster u. von da zu einer Seiltänzertruppe, bei welcher er die niedrigsten Dienste verrichtete; dann ging er zur brandenburgischen Theatergesellschaft, 1765 nach Wien, 1767 zur Mad. Kurz nach Würzburg u. nach langem Umherirren 1771 nach Hamburg. Hier bildete er sich unter Schröters Leitung zu einem der ersten Darsteller tragischer Rollen aus, wurde 1776 für Wien engagirt, 1789–91 Director der dortigen Hofbühne u. st. 1812. Er schr.: Die Wittwe von Keiskemet, 1791; Der Jude nach Cumberland, 1795; Das Schloß Limburg u. das Familiensouper (beide 1802). 2) Johann Heinrich, geb. 1767 in Liesborn im Bisthum Münster, war Lehrer am Gymnasium in Münster, wurde 1800 Professor der Moral, 1803 der Pastoraltheologie an der Akademie daselbst; 1812 zugleich Domprediger, zuletzt Domprobst u. st. 1837; er schr.: Handbuch der alten Weltgeschichte, 1800–03, 3 Thle.; Homilien u. Predigten auf alle Sonn- u. Festtage etc., 1826 bis 1829, 5 Bde.; Pastoralanweisung, 1. Bd. 1836, u.a.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 325.
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