Caillié

[554] Caillié (spr. Kallieh), Réné, geb. 1800 zu Mouzé in Poitou; 15 Jahre alt schiffte er sich ein nach dem Senegal u. trieb ein Handelsgeschäft mit den dortigen Völkern; faßte dann den Plan zu einer Reise nach Timbuktu, lernte die Landessprache, gab vor ein von den Franzosen aus Ägypten entführtes Kind zu sein, zur Muhammedanischen Religion zurückkehren u. nach Mekka wallfahrten zu wollen, u. führte so 1827 von Sierra Leona abgehend, als Maure verkleidet, diesen Plan aus; er ging nach Kakondy, dann nach Timé in SBambarra, wo er erkrankte, setzte 1828 seine Reise auf dem Niger fort, kam nach Jenne u. endlich glücklich nach Timbuktu, hielt sich dort 14 Tage auf u. kehrte mit einer Karawane durch die Sahara über Tanger nach Paris zurück. Er erhielt die von der Pariser Geographischen Gesellschaft ausgesetzten l0,000 Fr als Prämie u. 1000 Fr. Pension, kaufte sich ein Gütchen bei Paris u. st. dort l838. Seine Reise gab Jomard als: Journal d'un voyage à Timbouctou et à Jenné dans l'Afrique centrale, Par. 1830, 3 Bde, heraus.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 554.
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