Campecheholz

[607] Campecheholz (Blauholz), schweres u. festes, im Wasser untersinkendes Holz, eines in sumpfigen Gegenden WIndiens u. des Festlandes von Amerika, bes. an der Campeche- u. Hondurasbai wachsenden, unter die Pflanzengattung Hämatoxylum (Haem. campechianum L.) gestellten Baumes. Der Splint des C. ist weiß, dessen Kern aber roth; letzter gelangt bes., als sehr geschätzter Färbestoff, nach Europa. Das von Jamaika kommende (englische) wird weniger geschätzt, als die Hondurassorte (mexikanische). Das aus Guyana kommende C. führt die Namen Paraguaten u. gilt als vorzüglich. Es kommt in ganzen Stücken, geschält (geschältes C.), ungeschält (ungeschältes [gemeines] C.), od. auch geraspelt u. gemahlen, in den Handel. Das Holz alter Bäume mit schwarzer Rinde u. nur wenig Splint wird dem der jungen vorgezogen. Der mit Wasser ausziehbare u. dann wieder verdickte Farbestoff Campecheholzextract (Extractum ligni campechiani), ist das Hämatoxylin (s.d.), welches zum Schwarz-, Blau- u. Violetfärben dient. Es wurde zuerst zu Anfang des 17. Jahrh. als Farbematerial in England eingeführt, dann aber die Einfuhr, da die Färber damals nur unechte Farben daraus herzustellen wußten, gleich dem Indigo streng verboten u. alle vorhandenen Vorräthe verbrannt, bis später die Technik eine bessere Anwendung desselben fand.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 607.
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