Hämatoxylin

[895] Hämatoxylin, C40H25O23 = C40H17O15 + 8HO, der Farbstoff des Campeche- od. Blauholzes (Haematoxylon campechianum), der von Chevreul zuerst dargestellt u. später von Erdmann genauer untersucht worden ist. Man erhält es durch Ausziehen des käuflichen trockenen Wasserextractes mit Äther u. Abdestilliren der ätherischen Flüssigkeit. Nach dem Erkalten der Lösung scheidet sich das H. aus, welches durch Umkrystallisiren aus Wasser gereinigt wird. Es ist an sich kein Farbstoff, sondern, wie das Orcin, Lecanorin u. Phloridzin, eine Farbstoff erzeugende Substanz, welche gefärbt erscheint, wenn man sie mit starken Alkalien, namentlich mit Ammoniak, u. Sauerstoff, zusammenbringt. Es ist krystallinisch, weiß, schmeckt süßholzartig, löst sich in Wasser, Alkohol u. Äther u. geht mit Ammoniak zusammengebracht über in Hämateïnammoniak, C42H14C15 + 2H3N, eine krystallinische kirschrothe Masse, deren Lösung beim Verdunsten an der Luft fast alles Ammoniak verliert, während Hämateïn, C40H15O16, zurückbleibt. Letzteres ist im frischgefällten Zustande dem Eisenoxydhydrat ähnlich u. ist nach dem Kochen dunkelgrün metallisch glänzend, in dünnen Schichten roth durchscheinend, in kaltem Wasser schwer löslich, ebenso in Äther u. Alkohol, in Kali u. Ammoniak mit blauer Farbe löslich, die an der Luft bald in Braun übergeht.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 895.
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