Cardamōmen

[686] Cardamōmen (Cardamome, Cardamomeningwer, Cardamomum), die Samenkapseln u. der Same mehrerer Zingiberaceen (Inguerpflanzen) Indiens u. Afrika's, vorzüglich von den Gattungen Amomum, Elettaria u. Alpinia, haben einen stark aromatischen scharfen Geschmack, welcher von dem eigenthümlichen ätherischen Öl der C. herrührt. Die vorzugsweise im Handel vorkommenden Sorten sind: a) Kleine malabarische C., 3eckig, oben mit einem kleinen Nabel versehen, (Zoll lang, der Länge nach gestreifte Kapsel, Samen röthlich od. röthlich braun, eckig u. uneben, von Elettaria Card. ist die beste Sorte der C. von campherähnlichem Geruch; b) Lang eceylanische C., schwach, 3eckig, oben mit einem kleinen Nabel versehen, stark gefurchte Kapsel, 1–11/2 Zoll lang, Amomum aromat., der Samen ist gelblich braun, oval u. runzelig. Seltener sind: c) Runde C. kugelig, mit erhabenen Längsstreifen versehene Kapsel, Samen groß, von Amonum Card. L.; d) Javanischer C., einer großen Cacaobohne an Größe gleich, wenig 3kantig, stark in die Länge gestreift, oben rund, unten spitzig, schmutzig gelbbraun, schwachscharfer Geschmack, Samen rundlich, von Amomum angustifolium; e) Banda C., die größten, Kapseln röthlich braun, schwach gestreift, Samen schwach eckig, von Amomum granum paradisi. Afz. C. wird an Speisen, zum Abziehen von Branntweinen, der theils hellblau, theils ungefärbt in den Handel kommt, u. von den Conditoren gebraucht. Officinell sind Sem. cardamomi minoris s. malabarici, von der kleinen Sorte. C. wird, wenn er kräftig bleiben solt, bis zum Gebrauch in ihren Kapseln aufbewahrt; diese selbst sind ohne erheblichen Gewürzstoff. Durch die Destillation erhält man ein wesentliches Öl, Cardamomenöl (Ol. cardamomi); 1 Pfund gibt 5–6 Drachmen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 686.
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