Charpie

[876] Charpie (fr., spr. Scharpih, lat. Linteum), zur Bedeckung von Wunden u. Geschwüren benutzte, weder neue, noch ganz abgenutzte, weder zu seine, noch zu grobe, auch nicht gestärkte od. gefärbte, reine Leinwand, die entweder mit einem Messer zu einem seinen Pflaum abgeschabt, od. durch Ausziehen der einzelnen Fäden behändelt wird; erstere gebraucht man zur Bedeckung sehr empfindlicher Theile u. zur Blutstillung kleinerer Gefäße; letztere werden zur Bereitung der zum Verband nöthigen Charpiebausche Charpiebäuschchen, Plumasseaux in größerer Form auch zu Charpieballen, Charpiekuchen, Charpiekugeln, zu Charpiemeisseln, Charpieplättchen (Plumasseaux), Charpiepolstern od. Charpieweigern, Charpiewieken (Bourdonnets), zu Charpiepinseln (Wundpinseln), zu Charpiestöpseln (Tampons) etc. verwendet. In England bereitet man die Ch. in großen Stücken fabrikmäßig aus Baumwolle als Charpiewatte, ohne Furcht, die Wunde durch Banmwolle sichtig zu machen; sie hat eine glatte u. eine rauhe Fläche u. besteht aus neben einander laufenden Faden.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 876.
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