Furcht

[797] Furcht, 1) das bange Gefühl, welches von einer herannahenden Gefahr od. Schaden erregt wird. Was F. erregt heißt fürchterlich od., in hohem Grade, furchtbar. Die vorwaltende Neigung zur F. (Furchtsamkeit) ist gewöhnlich in zu lebhaften Vorstellungen von einer der eigenen Kraft überlegenen[797] äußeren Gewalt begründet u. bemächtigt sich des Gemüths um so mehr, je beschränkter die Kenntnisse von den eigentlichen Verhältnissen der Außenwelt zu uns sind. Furchtlosigkeit ist Mittelzustand zwischen F. (wo diese Statt haben könnte) u. Muth, indem in ihr die Kraft, ein Übel zu bekämpfen, noch mangelt. Häufig ist sie blos Folge der Unkunde einer Gefahr od. auch des Leichtsinns in einem gefährlichen Zustande; 2) F. Gottes, s. Gottesfurcht.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 797-798.
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