Chauken

[887] Chauken (a. Geogr.), großer norddeutscher Volksstamm an der Küste des Deutschen Meeres, von der Ems bis zur Elbe, durch die Weser in die großen (wahrscheinlich an dem westlichen Ufer) u. kleinen Ch. abgetheilt; sie waren ein muthiges, aber friedliebendes Volk; als Stammfeinde der Cherusker waren sie den Römern Freund, als diese aber in ihrem Gebiete Festungen anlegen wollten, verjagten sie dieselben. Unter Gannaskus fielen sie 47 n.Chr. in Nieder-Germanien ein; aber Domitius Corbulo führte eine römische Flotte an ihre Küste, gegen welche sie sich nicht halten konnten. 71 leisteten sie dem Civilis gegen die Römer Hülfe, u. eine Schaar derselben wurde bei Zülpich vernichtet. Im 3. Jahrh. verheerten sie Gallien; später kommen sie als ein Theil der Sachsen vor.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 887.
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