Crucĭger

[554] Crucĭger, Gelehrtenfamilie, stammte aus einem alten mährischen Geschlecht, dessen Glieder sich in den hussitischen Unruhen nach Sachsen gewendet hatten; merkwürdig sind: 1) Kaspar, geb. 1504 in Leipzig, wurde 1524 Rector in Magdeburg u. 1528 Professor der Theologie u. Schloßprediger in Wittenberg; er war 1539 bei der Einführung der Reformation in Leipzig thätig, wohnte fast allen wichtigen Religionsgesprächen bei, u. ihm legte Luther die einzelnen fertigen Abschnitte seiner Bibelübersetzung zur Begutachtung vor; er st. 1548. 2) Kaspar, Sohn des Vor., geb. 1525, war Professor in Wittenberg, kam als Kryptocalvinist ins Gefängniß u. wurde zuletzt aus Sachsen verwiesen; er wandte sich nach Kassel u. st. hier als Consistorialpräsident 1597. 3) Georg, Sohn des Vorigen, geb. 1575, war Lehrer des Prinzen Moritz von Hessen, dann Professor in Marburg, wohnte 1618 der Dortrechter Synode bei u. st. 1637; er war meist Verfasser der Harmonia VI. linguarum cardinalium.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 554.
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