Moritz [1]

[457] Moritz (germanisirt statt Mauritius, s.d.). I. Regierende Fürsten: A) Landgraf von Hessen-Kassel: 1) M. der Gelehrte, Sohn des Landgrafen Wilhelm IV. u. der Sabine von Württemberg, geb. 25. Mai 1572, erhielt eine gelehrte Bildung, so daß er der alten u. der meisten neueren Sprachen kundig war, folgte 1592 seinem Vater in der Regierung u. sorgte landesväterlich für das materielle Wohl seiner Unterthanen, für Pflege der Wissenschaften u. Schönen Künste, für die Hebung der Schulen u. für die Wehrbarmachung seines Volkes; er stiftete auch 1601 in Heidelberg einen Mäßigkeitsorden für reformirte Fürsten. Seit 1604 kam er mit seinen Vettern, den Landgrafen von Darmstadt, in Streit wegen der Theilung des ihm u. denselben vom Landgrafen Ludwig I. testamentarisch hinterlassenen Landes, der erst 1623 zu seinen Ungunsten vom Reichshofrath entschieden wurde, s.u. Hessen (Gesch.). Nachdem er 1605 die Reformirte Confession in seinem Lande eingeführt hatte, widersetzten sich die lutherischen Geistlichen in Marburg u. die Ritterschaft im Werradistrict u. dem Stift Hersfeld der Annahme. Deshalb im Dreißigjährigen Kriege von seiner Ritterschaft im Stich gelassen, sah er den größten Theil seines Landes von den Kaiserlichen besetzt u. von dem Landgrafen Ludwig sich wegen Zahlung der Entschädigungsgelder für die Besetzung Oberhessens (17 Mill. Gulden) bedrängt; er legte daher die Regierung 1627 nieder u. st. 14. März 1632 in Eschwege. Er war vermählt seit 1593 mit Agnes, Tochter des Grafen Johann Georg von Solms-Laubach (st. 1602) u. dann seit 1603 mit Juliane, Tochter des Grafen Johann von Nassau-Dillenburg; ihm folgte sein Sohn Wilhelm V. aus erster Ehe. B) Herzog von Kurland: 2) s. Moritz 12). C) Von Sachsen: a) Kurfürst: 3) M., ältester Sohn des Herzogs Heinrich des Frommen u. der Katharina von Mecklenburg, geb. den 21. März 1521 in Freiberg; am Hofe seines Oheims, des Herzogs Georg, in Dresden, dann an dem des Kurfürsten Albrecht von Mainz u. Magdeburg, endlich bei dem Kurfürsten Johann Friedrich dem Großmüthigen in Torgau erzogen, trat er 1539 in Torgau zum Protestantismus über, ging nach dem Tode des Herzogs, welchen sein Vater beerbte, nach Dresden zu seinem Vater, aber bald darauf zu dem Landgrafen Philipp von Hessen u. folgte 1541 seinem Vater im Herzogthum Sachsen. Da sein Vater in seinem Testamente, gegen die Albertinische Successionsordnung, seinen Bruder August zum Miterben bestimmt hatte, so überließ M. demselben 1544 laut Vergleich die Ämter u. Städte Freiburg, Laucha, Sangerhausen, Sachsenburg, Kindelbrück u. Weißensee. Mit seinem Vetter, dem Kurfürsten Johann Friedrich, führte er 1542 den Fladenkrieg (s.d.), zog dann dem Kaiser Karl V. gegen die Türken u. 1543 gegen die Franzosen zu Hülfe; unterstützte den Schmalkaldischen Bund gegen den Herzog Heinrich von Braunschweig, aber als dieser Bund sich gegen den Kaiser wendete, verließ M. die Sache seiner Glaubensgenossen u. damit seinen Stammverwandten, den Kurfürsten von Sachsen, u. seinen Schwiegervater, den Landgrafen Philipp von Hessen, u. schloß sich dem Kaiser an, der ihm dafür 19. Juni 1546 in Regensburgdie Länder Kursachsens nebst der Kurwürde zugesagt hatte; nach dem Siege des Kaisers bei Mühlberg 24. April 1547 erhielt M. auch am 1. Juli d. J. die Kurwürde u. den größten Theil der Ernestinischen Lande übertragen u. die öffentliche Belehnung damit 24. Febr. 1548 auf dem Reichstag in Augsburg. Um aber den Kaiser in seinem Plane, die Rechte u. Freiheiten der deutschen Fürsten zu unterdrücken, entgegenzutreten, rüstete sich M. gegen denselben, wozu er 1550 die ihm übertragene Vollziehung der Reichsacht gegen Magdeburg benutzte, u. schloß 1551 ein Bündniß mit Frankreich. Nachdem der Kaiser die Bitte Moritzens um die Freilassung seines gefangenen Schwiegervaters, des Landgrafen Philipp von Hessen, abgelehnt hatte, kündigte er dem Kaiser offen den Krieg an u. marschirte gegen ihn[457] bis Innsbruck; doch wurde der Krieg durch den Passauer Vertrag, 22. Aug. 1552, geendigt, u. M. zog mit dem kaiserlichen Heere gegen die Türken in Ungarn. Nach Deutschland zurückgekehrt, betheiligte sich M. an dem Kriege gegen den Markgrafen Albrecht von Brandenburg, welcher den Passauer Vertrag nicht anerkannte, wurde 9. Juli 1553 in der Schlacht bei Sievershausen verwundet u. starb am 11. Juli an den Folgen dieser Wunden. M. erwarb sich große Verdienste um sein Land, er befestigte Leipzig, Dresden u. Pirna, organisirte das Heer neu, hob den Bergbau u. das Hüttenwesen; eifriger Protestant, begünstigte er die neue Lehre, dotirte mehre nützliche Institute bei der Universität Leipzig reich u. stiftete die Landesschulen Pforta, Meißen u. Merseburg (Grimma). Vermählt war er seit 1541 mit Agnes, Tochter des Landgrafen Philipp von Hessen; da er keinen Sohn hatte, so folgte ihm sein Bruder August in der Regierung; ihm wurden 1553 an den Festungswerken in Dresden, 1851 in der Aula zu Leipzig u. 1853 bei Sievershausen Denkmale errichtet. Vgl. Arnold, Vita Mauritii, im 2. Bde. von Mencke's Scriptores rerum germ., S. 1151 ff.; Moritz, Kurfürst von Sachsen, Lpz. 1817; v. Langenn, Lebensbeschreibung des Kurfürsten Moritz von Sachsen, Lpz. 1842, 2 Bde. b) Herzöge: aa) von Sachsen-Zeitz: 4) M., Sohn des Kurfürsten Johann Georg I. u. der Magdalene Sibylle von Brandenburg, geb. 1619; erhielt 1647 die Ballei Thüringen u. erlangte 1653 als Administrator das Stift Naumburg-Zeitz, zu dem er schon 1622 postulirt worden war, nahm erst seine Residenz in Naumburg, dann 1663 in Zeitz, wo er die Moritzburg baute, bekam durch das Testament seines Vaters außer dem Stifte noch einen Theil des Thüringischen, fast den ganzen Voigtländischen u. den Neustädter Kreis, so wie den kurfürstlich-sächsischen Antheil an Henneberg, kaufte von seinem Bruder Johann Georg II. 1665 noch Stadt u. Amt Pegau u. verwaltete dann bei seines Bruders Abwesenheit, welcher in Frankfurt bei der Kaiserwahl war, dessen Lande; 1669 wurde ihm vom Herzog Friedrich Wilhelm II. von Altenburg die Vormundschaft über dessen unmündigen Sohn übertragen; er st. 1681; s. Sachsen (Gesch.). 5) M. Wilhelm, Sohn des Vor., geb. 1664; erhielt 1681 durch Vertrag von 1678 das Postulationsinstrument, nach welchem er seinem Vater in dem Stift Naumburg-Zeitz folgte, setzte dann, während Kurfürst Johann Georg III. sein Land verwaltete, seine Reise durch Italien fort u. trat 1685 die Regierung an. 1715 trat er zur Katholischen Kirche über, worauf das Stift Naumburg-Zeitz ihn 1717 der Administration für verlustig erklärte. Er resignirte auch zu Gunsten des Kurfürsten von Sachsen, residirte hierauf zu Osterburg bei Weida, trat 1718 wieder zur Protestantischen Kirche u. st. 1718 in Naumburg; s. Sachsen (Gesch.). bb) Herzog zu Sachsen-Merseburg: 6) M. Wilhelm, postulirter Administrator in Merseburg, Sohn des Herzogs Christian II. von Sachsen-Merseburg, geb. 1688, stand, da er seinen Vater im 6. Jahre verlor, unter Vormundschaft des Königs Friedrich August von Polen, trat die Regierung 1712 an u. st. 1731 ohne Erben; vermählt war er seit 1711 mit Henriette Charlotte von Nassau-Idstein.

II. Prinzen: A) zu Anhalt-Dessau: 7) M., jüngster Sohn des Fürsten Leopold I. von Anhalt-Dessau, geb. 1712 in Dessau, nahm 15 Jahr alt preußische Kriegsdienste, wohnte 1734 u. 1735 den Feldzügen am Rhein bei, wurde 1742 Generalmajor, 1745 Generallieutenant, 1757 General der Infanterie u. commandirte bei Hohenfriedberg, Kesselsdorf, Prag, Kollin, Roßbach, Zorndorf, Leuthen u. Hochkirch, wurde in letzter Schlacht durch den Leib geschlossen u. gefangen, jedoch auf Ehrenwort entlassen, kehrte nun nach Dessau zurück u. wurde endlich Feldmarschall; er st. 1760. B) Prinzen von Oranien u. Grafen von Nassau: 8) M., zweiter Sohn Wilhelms I. von Oranien u. der Anna von Sachsen, geb. 14. Nov. 1567 in Dillenburg; studirte in Heidelberg u. Leyden; als sein Vater 1584 ermordet wurde, ward er zum Statthalter von Holland, Seeland u. Utrecht, nachdem er Breda erobert u. Oberyssel, Friesland u. Gröningen befreit hatte, auch zum Statthalter von Oberyssel u. Geldern gewählt u. zum Commandanten der Land- u. Seemacht der Vereinigten Staaten der Niederlande ernannt; er führte große Kriegsthaten aus u. st. 23. Aug. 1625 im Haag. 9) Johann M., Sohn des Grafen Johann des Jüngeren von Nassau-Siegen u. dessen zweiter Gemahlin Margarethe von Schleswig-Holstein, geb. den 17. Juni 1604 in Dillenburg, studirte in Basel u. Genf, trat 1620 unter die Waffen, wurde 1621 Fähndrich bei einem Corps seines Bruders Wilhelm, machte unter Prinz Moritz vier Feldzüge in Jülich u. Kleve mit, wurde 1626 Hauptmann u. wohnte der Belagerung von Gent bei, wurde 1629 als Oberst Commandant eines Wallonenregiments, lebte dann 1630 im Haag, nahm darauf wieder bis 1636 Theil am Kriege, focht bei Roermonde u. stand mit vor Mastricht, Rheinberg u. der Schenkenschanze. Im August 1636 wurde er Gouverneur, Capitän u. Oberadmiral der Besitzungen der Westindischen Gesellschaft in Brasilien. Er war dort eben so glücklich im Kriege gegen die Portugiesen, wie weise in der Regierung der an Nationalität u. Religion verschiedenartigsten Bewohner. Er machte auch eine Fahrt an die afrikanische Küste, wo er die portugiesische Festung S. George del Mina in Guinea u. Loanda eroberte. Vorzüglich war er darauf bedacht, das Land zu colonisiren u. cultiviren, u. da den Directoren dies nicht gefiel, so verließ er 1644 Brasilien, wo ihm zu Ehren die an der Mündung des Francisco erbaute Festung Moritzschloß u. die auf der Insel Vaz gegründete Stadt Moritzstadt genannt wurde. Im Juli d. J. landete er im Texel, trat wieder in die Armee, wurde im October Generallieutenant der Artillerie u. Commandant von Wesel u. nahm bis 1645 Theil an dem Kriege. Im Oct. 1647 trat er als Statthalter von Kleve, Verden u. Ravensberg in brandenburgische Dienste, wo er in den Streitigkeiten der Stände u. des Kurfürsten den Vermittler machte; er wurde auch zu mehren diplomatischen Verhandlungen gebraucht, wurde 1652 Meister des Johanniterordens in Sonnenburg u. in den Reichsfürstenstand erhoben. 1655 brach auf der Durchreise durch Franeker die Brücke unter ihm ein, welche nach ihrem Neubau die Moritzbrücke genannt wurde. Im Kriege 1665 gegen Niederland wurde er Oberbefehlshaber, 1668 erster Feldmarschall der Niederlande, unter dem Prinzen von Oranien Oberbefehlshaber in Friesland u. Gröningen u. 1673 Gouverneur von Utrecht; 1676 trat er in den Ruhestand, lebte in Bergenthal bei Kleve u. starb daselbst den 20. Dec. 1679. Lebensbeschreibung[458] von Driesen, Berl. 1849. C) Von Sachsen-Neustadt: 10) M. Adolf, Sohn des Herzogs Friedrich Heinrich zu Sachsen-Neustadt u. der Anna Friederike Philippine von Holstein-Wiesenburg, geb. 1702, trat 1716 zur Katholischen Kirche u. in den geistlichen Stand, wurde 1719 Domherr in Köln, 1722 Dompropst in Alten-Öttingen, 1730 Erzbischof von Pharsalia, 1731 Bischof von Königsgrätz u. 1733 Bischof von Leutmeritz u. st. daselbst 1759. D) Prinz von Savoyen: 11) M., jüngerer Sohn Karl Edmunds I. u. der Katharina von Spanien, geb. 1593, wurde 1607 Cardinal, hielt es Anfangs mit Frankreich, trat aber 1634, wegen Mißhelligkeiten mit Richelieu, zur österreichischen Partei. Als 1637 sein älterer Bruder, Victor Amadeus, starb, stand dessen Wittwe, Christine von Frankreich, Frankreich, M. aber Spanien bei. Der Zwist wurde, als M. sich mit seinen Schwägern veruneinigte, dahin verglichen, daß Christine die Vormundschaft behielt, M. aber den Cardinalshut niederlegte, seine Nichte Louise Marie Christine heirathete u. den Titel Herzog von Oneglia annahm; er st. 1675.

III. Feldherr: 12) M., Graf von Sachsen, bekannter als Marschall von Sachsen, geb. 28. Octbr. 1696 in Goslar, od. nach Anderen in einem Dorfe bei Magdeburg, natürlicher Sohn Augusts des Starken, Königs von Polen u. Kurfürsten von Sachsen, u. der Aurora von Königsmark, wurde in Berlin u. Warschau als Graf von der Raute erzogen. Schon 1709 hatte er in Flandern als Adjutant Schulenburgs unter Eugen u. Marlborough gegen Frankreich rühmlich gefochten u. eben so zeichnete er sich 1711 bei Stralsund unter den Augen seines Vaters aus u. wurde von demselben als Reichsvicar zum Grafen von Sachsen u. bald darauf zum Obrist eines Kürassierregiments ernannt, führte dasselbe 1712 gegen die Schweden u. focht mit bei Gadebusch. Kurz darauf vermählte ihn seine Mutter mit der Gräfin Victoria von Löben, doch wurde diese Ehe wegen seines Unbestandes 1721 wieder getrennt u. er blieb dann unvermählt. 1715 war er bei der Belagerung von Stralsund u. focht 1717 vor Belgrad gegen die Türken. 1720 trat er in französische Dienste, wurde zum Marechal de Camp ernannt, kaufte 1722 ein deutsches Regiment u. führte bei demselben seine oft originellen Ideen u. Pläne aus. Mit Eifer beschäftigte er sich auch mit Mathematik, Kriegsbaukunst u. Mechanik. 1726 wählten die Stände von Kurland ihn auf Antrieb der verwittweten Herzogin Anna Iwanowna, Tochter des Czar Iwan III. u. Nichte des Kaisers Peter des Großen u. nachmaligen Kaiserin von Rußland, welche ihn gern heirathen wollte, zum Herzog von Kurland. Allein Menzikow strebte selbst nach dieser Würde u. ließ M. durch 800 Russen im herzoglichen Palast zu Mitau belagern. Tapfer vertheidigte er sich mit 60 Mann u. zwang die Russen zum Abzug. Nachdem Anna ein Liebesverständniß zwischen ihm u. einem ihrer Hoffräulein entdeckt hatte, gab sie den Unbeständigen auf, u. M. entwich 1729 nach Frankreich. 1733 starb sein Vater; sein Halbbruder bot ihm den Oberbefehl über sämmtliche polnische u. sächsische Truppen an, er schlug ihn aber aus. Er erwarb sich, als Marechal de Camp bei der französischen Armee des Marschalls v. Berwick angestellt, 1734 bei Ettlingen u. vor Philippsburg Ruhm u. wurde Generallieutenant. In dem Österreichischen Successionskriege nahm er 1741 Prag mit Sturm u. eroberte Eger u. Elnbogen. Er führte die Armee des Marschalls v. Broglio an den Rhein zurück u. nahm dort die Linien von Lauterburg. 1744 wurde er Marschall von Frankreich, durfte jedoch als Protestant nicht in dem Marschallscollegium seinen Sitz nehmen, erhielt aber ein Commando in Flandern. Hier benahm er sich sehr klug, gewann 1745 die Schlacht von Fontenoy, wurde 1746 naturalisirt, gewann am 11. October die Schlacht bei Raucoux u. wurde 1747 Generalmarschall aller französischen Armeen. M. überschwemmte Seeland, gewann die Schlacht bei Lawfeld am 2. Juli, ließ Bergen op Zoom durch Löwendahl belagern, eroberte 1748 Mastricht u. wurde Oberbefehlshaber in den eroberten Niederlanden. Nach dem Aachener Frieden zog er sich nach Chambord, einem ihm geschenkten Gute, zurück u. beschäftigte sich wieder mit der Theorie des Kriegs u. mit chimärischen Plänen. So hatte er die Idee, die Juden, zu einem Volke vereint, nach Palästina zu führen, wollte König von Corsica werden, in Brasilien ein Königreich gründen etc. Nach einer Reise nach Berlin, wo ihn Friedrich der Große sehr ehrenvoll aufnahm, starb er 30. Nov. 1750 in Chambord u. wurde in der protestantischen Thomaskirche zu Strasburg begraben, wo ihm Ludwig XV. durch Pigalle ein Denkmal setzen ließ. Von einem seiner natürlichen Söhne stammt die Marquise von Dudevand (George Sand). Er schr.: Les rêveries, beste Ausg. von Perau, Par. 1757, 2 Bde., deutsch, Einfälle über die Kriegskunde, Lpz. 1757, im Auszuge von Struensee, Liegn. 1767; Mémoires sur l'infanterie etc. Vgl. Hist. de Maurice comte de Saxe, Mitau (Par.) 1752; d'Espagnac, Hist. de Maréchal de Saxe, Par. 1773, 2 Bde.; Lettres et mémoires choisis parmi les papiers originaux du Maréchal de Saxe, ebd. 1794.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 457-459.
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