Siegen

[64] Siegen, 1) sonst Fürstenthum des Westfälischen Kreises, zwischen Sayn, Wildenburg u. Beilstein, Dillenburg, Witgenstein u. Westfalen, gehörte dem Fürsten von Nassau-Oranien, welcher deshalb im Reichsfürstenrathe u. bei den westfälischen Kreistagen eine Stimme hatte, kam 1806 an das Großherzogthum Berg (Departement der Sieg) u. 1815 an Preußen. Die fürstliche Linie Nassau-S. war ein Zweig der neuen Linie Nassau-Dillenburg, gestiftet 1606 von Johann, st. 1743 aus, s. Nassau S. 699; 2) Kreis des Regierungsbezirks Arnsberg in der preußischen Provinz Westfalen, 11,62 QM. mit 46,000 Ew., vom Westerwalde bedeckt, vortreffliche Viehzucht, Reichthum an Eisen u. Stahl, starker Hüttenbetrieb (2500 Bergleute) u. lebhafte Industrie; 3) Kreisstadt darin u. Sitz eines Bergamtes, an der Sieg u. der Eisenbahn Betzdorf-Hagen; Schloß, 2 Kirchen, höhere Stadtschule, Eisen- u. Stahl- (Feilen-) Fabriken, Lein-, Baumwollen- u. Wollenzeugwebereien, Strumpfwirkerei, Bleichen, Färbereien, Druckereien, Papier-, Leder-, Seifenfabrikation, Maschinenfabrikation, viele Eisenbergwerke u. Schmelzhütten in der Nähe; Freimaurerloge: Die drei eisernen Berge. S. liefert das beste Eisen im westlichen Deutschland; 7100 Ew.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 64.
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