Freiburg

[673] Freiburg (andere Städte), 1) F. an der Unstrut, Stadt im Kreise Querfurt des preußischen Regierungsbezirks Merseburg; Bergschloß (Neuburg, Kammergut); Tuchweberei, Weinbau; 2600 Ew. – Das Schloß Neuburg wurde 1069 vom Landgrafen Ludwig dem Springer erbaut, der auch hier residirte. Bei F. pflügte Ludwig der Eiserne einen Acker mit den Thüringer Edelleuten, s. Thüringen (Gesch.). 1293 eroberte u. zerstörte es Kaiser Adolf von Nassau; Friedrich der Gebißene ließ es wieder aufbauen. 1307 verpfändete es Albrecht der Ausgeartete an den Bischof von Merseburg, da aber Raub von da aus getrieben wurde, so eroberte Landgraf Friedrich der Ernsthafte 1332 das Schloß, u. nun residirten die sächsischen Pfalzgrafen u. die Landgrafen von Thüringen in F. Hier den 21. October 1813 Gefecht zwischen den Franzosen unter Bertrand u. den Preußen unter York. 2) F. unterm Fürstenstein, gräflich Hochbergsche Stadt an der Polsnitz, im Kreise Schweidnitz des preußischen Regierungsbezirks Breslau; 1 evangelische, 2 katholische Kirchen; bedeutende Leinwandgewerbe, Tabackfabrik, Bierbranerei, Branntweinbrennerei; 5250 Ew. Dabei das alte u. neue Schloß Fürstenstein, jenes 1288 errichtet, dieses gegenüber, mit Gemälde-, Kupferstichsammlung u. Bibliothek. 3) Amt in der Landdroftei Stade im hannöverschen Fürstenthum Bremen, an der Elbe; umfaßt das bisherige Gräfengericht Kehdingen Freiburger Antheils, mit 8000 Ew.; darin 4) Marktflecken u. Amtssitz an der Elbe, nordwestlich von Stade, mit kleinem Elbhafen, der aber versandet; 950 Ew.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 673.
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