Czenstŏchau

[625] Czenstŏchau (Czenstochowa), 1) (Stara C., Alt-C.), Stadt an der Warthe im Bezirk Wielun des polnischen Gouvernements Kalisch; fertigt Tuch, Hüte, Mützen, Strümpfe, Branntwein; 2) (Czenstochowka, Neu-C.), 1 Stunde von Czenstochau 1), an der Kreuzung der Straßen von Posen nach Krakau u. von Schlesien nach Warschau; fertigt Heiligenbilder, Amulette etc. Beide Städte u. die Vorstadt St. Barbara zusammen haben gegen 7300 Ew. Dicht bei der Stadt liegt der Clarenberg mit einem Paulinerkloster, mit berühmter Wallfahrtskirche, darin seit 1381 ein schwarzbraunes Marienbild, welches von Lucas selbst gemalt sein soll. Zu ihm ziehen jährlich viele (oft 40–50,000) Pilger. 1430 wurde C. von den Hussiten geplündert u. darauf befestigt; 1655 von den Schweden, 1702 von den Österreichern, 1806 von den Franzosen, 1809 u. 1813 von den Russen belagert u. erobert. 1655 Treffen zwischen den Polen u. dem Fürsten Lubomirsky; 1830 u. 1831 diente es den Polen als Gesangendepoi, wurde aber später geschleift.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 625.
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