Dämpfer

[671] Dämpfer, 1) (Dämpfhorn), blechernes Werkzeug von Gestalt eines Horns, Lichter auszulöschen; 2) (Dämpfung), mechanische Vorrichtung, dem Klange eines musikalischen Instruments Etwas von seiner natürlichen Stärke zu benehmen, od., bei Clavierinstrumenten, das Nachklingen, das längere Vibriren der Saiten zu verhindern. Bei Violinen ist der D. (Sordino) ein eckiger Kamm von Holz, Elfenbein od. Metall, welcher auf den Steg gesteckt wird, ohne daß er die Saiten berührt; beim Horn eine hohle, in den Schalltrichter passende Kugel von Pappe, mit der Vorkehrung, daß auch das Stopfen noch stattfinden kann; bei der Trompete ein ausgehöhltes in den Schalltrichter gestecktes Stückchen Holz. Die Holzblasinstrumente lassen sich dämpfen mit einem angefeuchteten Schwamm od. mit zusammengeballter Baumwolle. Bei Clavierinstrumenten ist die mechanische Construction des D-s zwar verschieden, aber überall in so fern gleich, als es so viel D. als Tasten gibt (außer etwa in der höchsten Octave), welche beim Anschlagen u. Aufheben des Fingers einzeln, aber auch durch einen Zug od. Tritt alle zusammen (Dämpfung) auf einmal regiert werden können, u. daß jeder einzelne D. aus einem mit Leder od. seinem Tuche bekleideten Holzklötzchen besteht, welches keilförmig zwischen od. platt auf die Saiten fällt; 3) mit einem Zapfen versehene runde Öffnung in dem Deckel der gewöhnlichen Blasebälge, dient zur Verminderung der Heftigkeit des Gebläses.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 671.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: