Dämpfer [1]

[446] Dämpfer, Vorrichtung, die behufs leichterer und schärferer Beobachtung die Schwingungen einer Magnetnadel oder eines Magnetstabes vermindert oder unterdrückt. Töpler versieht die Magnetnadel mit einem Plättchen (Flügel) aus Glimmer od. Aluminiumblech, auf das der Luftwiderstand wirkt (mechanische Dämpfung). Reicht dieser nicht aus, so kann man den Flügel in einemehr oder minder zähe Flüssigkeit eintauchen lassen (Flüssigkeitsdämpfung).

Dämpfer.
Dämpfer.

Häufiger benutzt man einen die Magnetnadel umgebenden geschlossenen Kupferbügel (s. Abbildung), dessen Wirkung auf der Erregung von Induktionsströmen beruht, welche die schwingende Magnetnadel in entgegengesetzter Richtung zu drehen suchen (elektrische Dämpfung). Diese D. wirken um so stärker, aus je besser leitendem Metall und je massiger sie hergestellt werden; auch die Form und die Annäherung an die Magnetnadel ist von Einfluß. Bei einem derartigen Apparat von Siemens u. Halske schwingt ein glockenförmiger Magnet in der sich eng anschließenden zylindrischen Höhlung einer massiven Kupferkugel. Bei den regulierbaren Dämpfern können Metallmassen dem Magnet beliebig genähert und zurückgeschoben werden. Wendet man den D. auf astatische Nadeln an, so können diese ohne Schwingungen (aperiodisch) sofort die neue Gleichgewichtslage annehmen. Werden die Schwingungen der Nadel nur durch eine starke Dämpfung beeinflußt, so zeigt der Apparat nur geringe Empfindlichkeit; er wird dagegen sehr empfindlich, wenn man neben schwacher Dämpfung eine Astasierung anbringt. Dämpfungsverhältnis heißt das Verhältnis zweier aufeinander folgender Schwingungsbogen (Amplituden), logarithmisches Dekrement die Differenz der Logarithmen derselben.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 446.
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