Töpler

[619] Töpler, August, Physiker, geb. 7. Sept. 1836 in Brühl a. Rhein, studierte in Berlin, wurde Dozent an der landwirtschaftlichen Akademie in Poppelsdorf bei Bonn, 1864 Professor an der Polytechnischen Schule in Riga, wo er die landwirtschaftlich-chemische Versuchsstation einrichtete, 1868 Professor der Physik in Graz und erbaute hier das Physikalische Institut. 1876 wurde er Professor am Polytechnikum in Dresden, und 1900 trat er in den Ruhestand. Seine »Optischen Studien nach der Methode der Schlierenbeobachtung« (Bonn 1865) zeigten, wie man eine ganze Reihe von Erscheinungen, die sich sonst der Beobachtung entziehen, sichtbar machen kann. Ebenso machte er die stroboskopischen Scheiben zur Beobachtung schwingender Körper nutzbar. Er konstruierte eine Quecksilberluftpumpe ohne Hähne und gleichzeitig mit Holtz eine wesentlich auf denselben Prinzipien beruhende Influenzelektrisiermaschine, die sich allgemeinere Anerkennung verschaffte, seit T. ihr durch Anwendung einer großen Anzahl von Scheiben eine früher nicht geahnte Stärke gab. Durch eine Anzahl mathematisch-physikalischer Arbeiten, so über die Fundamentalpunkte eines optischen Systems, über die Zerlegung zusammengesetzter Schwingungen u. a., hat sich T. ebenso als gediegener Theoretiker bewiesen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 619.
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