Dantiscus

[734] Dantiscus, Johann (eigentlich Flachsbinder), geb. 1485 in Danzig, studirte auf der Akademie zu Krakau u. diente dann eine Zeitlang im polnischen Heere. Rach der Rückkehr von feinen Wanderungen durch Palästina, Syrien, Arabien u. Griechenland machte ihn König Sigismund I. zu seinem Hofsecretär; er verblieb in diesem Amte auch, als er später in den geistlichen Stand getreten war. In Preßburg, wohin er den König Sigismund begleitet hatte, wurde er vom Kaiser Maximilian I. als Dichter gekrönt u. als von Hofen (a Curiis) in den Adelstand erhoben. Er wohnte auch dem Reichstage zu Augsburg 1530 bei, wo auf ihn die Lehre Luthers solchen Eindruck machte, daß er noch später mit dessen Anhängern in Verbindung blieb. Nachdem er aus Spanien, wohin er den Kaiser Karl V. begleitet hatte, zurückgekehrt war, wurde er 1535 Bischof von Culm, später Bischof von Ermeland u. st. 1548. D. ist einer der besten Dichter in lateinischer Sprache; seine Gedichte sind gesammelt von Böhm, Bresl. 1764.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 734.
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