Deïanīra

[800] Deïanīra, Tochter des Öneus u. der Althäa, die, nebst ihrer Schwester Gorgo, allein ihre Gestalt behielt, als ihre übrigen Schwestern aus Schmerz über den Verlust ihres Bruders Meleagros in Perlhühner verwandelt wurden. Um ihren Besitz kämpfte der Flußgott Acheloos (s.d.), ihr Verlobter, mit Herakles, Letzter erhielt sie; als er sie nach Trachis heimführte, wollte der Centaur Nessos, der sie über den Euenos zu tragen sich erbot, ihre Gunst genießen, aber Herakles erschlug ihn. Der Sterbende hatte der D. ein Mittel gegeben, womit sie ihres Gatten Liebe für immer an sich fesseln könne; als sie einst dem Herakles ein mit demselben benetztes Prachtgewand gab, zerfraß es dessen Leib, daß er aus Schmerz wahnsinnig wurde (s. u. Herakles); das angebliche Liebesmittel war Gift gewesen. Als D. dies hörte, tödtete sie sich selbst.

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Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 800.
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