Degen [2]

[797] Degen, 1) Joh. Friedr., geb. 1752 in Trumsdorf bei Baireuth, wurde nach u. nach Lehrer in Ansbach, Gymnasialcollaborator in Erlangen, Director der Fürstenschule in Neustadt an der Aisch, Professor am Baireuther Gymnasium, 1811 Studiendirector in Baireuth, trat 1821 in Ruhestand u. st. 1836. Er gab heraus den Anakreon u. Cicero de officiis; übersetzte Tibull, Anakreon, Sappho u. Herodot u. schr.: Literatur der deutschen Übersetzungen der Römer (Altenb. 1794–96, 2 Abthl.) u. der Griechen (2 Bde., ebd. 1797 f., nebst Nachträgen, Erl. 1799 u. 1801); setzte auch Nitschs Encyklopädisches Handbuch, Altenb. 1796, 1. Bd. 1. Abthl., fort. 2) D., geb. 1756 in Wien, Uhrmacher; machte zahlreiche Fliegversuche. Seine erste Probe machte er, indem er mit ungeheuern Flügeln von der Höhe des Stephansthurms in Wien herabzufliegen versuchte; er stürzte jedoch u. verletzte sich schwer. Neue Versuche, wobei er die ihm mangelnde Kraft von einigen Pfund durch einen kleinen Luftballon od. durch ein, an einer über eine Rolle gehende Schnur hängendes Gegengewicht ersetzte, gelangen besser. 1813 ging er nach Paris, um dort seine Kunst zu zeigen; doch fiel die Probe wegen widrigen Windes schlecht aus. Verhöhnt u. verarmt ging er nach Wien zurück, wo er einige Jahre darauf starb. 3) Karl Ferd., geb. 1766 in Braunschweig, studirte in Kopenhagen Mathematik, wurde Lehrer in Odense u. Viborg, 1814 Professor der Mathematik in Kopenhagen u. st. das. 1825; er schr.: Tentamen heuristicae generalis, Kopenh. 1798; De analogia motus compositi, ebd. 1815; Tab. ad faciliorem et breviorem probabi litatis computationem, ebd. 1814.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 797.
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