Dubarri

[368] Dubarri (spr. Dübarri), Marie Jeanne Vicomtesse D., geb. 1744 in Vaucouleurs (nach Anderen in Dom Remy), Tochter eines Acciseeinnehmers, Gomart de Vaubernier; sie war Anfangs Putzmacherin bei einer Modehändlerin in Paris, dann Freudenmädchen bei der Gourdon, wo sie als Demoiselle L'Ange auf Veranlassung des Grafen Jean Dubarri dem Könige Ludwig XV. von dessen Kammerdiener Lebel vorgestellt, dann zum Schein an den Grafen Guillaume Dubarri, den Bruder Jeans, verheirathet u. am Hofe eingeführt wurde, wo sie als Mätresse an die Stelle der Pompadour trat. Sie verschwendete viel, stürzte Choiseul u. erhob den Herzog von Aiguillon. Nach Ludwigs XV. Tode wurde sie in eine Abtei bei Meaux verwiesen, lebte aber später auf ihrem Gute bei Marly; der Unterstützung der Emigranten angeklagt, wurde sie vor dem Revolutionstribunal angeklagt u. am 6. December 1793 guillotinirt. Sie flehte bis zum letzten Augenblicke um Gnade u. rief, als schon das Beil fiel: Encore un moment, monsieur le bourreau!

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Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 368.
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