Erotomănie

[867] Erotomănie (v. gr.), 1) Liebeswahnsinn, in welchen Jünglinge u. Mädchen, bes. in erster Jugend, häufig verfallen. Sie geht keineswegs auf sinnlichen Geschlechtsgenuß (vgl. Priapismus, Satyrismus, Nymphomanie), sondern nur auf ein Schmachten nach dem geliebten Gegenstand, Sehnsucht denselben anzuschauen, in seiner Nähe zu sein, aus u. gefällt sich in Hoffnungslosigkeit. Bei höchster Ausbildung der E. ist der Gegenstand nicht einmal lebend, sondern leblos, eine Statue, eine bestimmte Stelle in einer Gegend. Siegwart u.a. schmachtende Romane der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts zeigen von damaliger großer Verbreitung dieser Krankheit. 2) So v.w. Nymphomanie.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 867.
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