Feingehalt

[166] Feingehalt (Korn), nennt man die Quantität reinen Edelmetalles, welche sich in einer Legirung desselben mit einer geringeren Metallforte befindet. Um das Verhältniß, in welchem das reine Edelmetall zu der Beimischung (gewöhnlich Kupfer) steht, auszudrücken, bedient man sich des Probirgewichts (s.d.). Das Probirgewicht war in Deutschland früher die Kölnische Mark, welche bei Silber in 16 Loth, bei Gold in 24 Karat getheilt wurde. Bei Golb- u. Silberwaaren ist die Angabe des F-s nach Lothen u. Karaten noch gebräuchlich u. so zu verstehen, daß 1 Mark nlöthiges Silber n Loth reines Silber und 16_– n Loth Kupfer, 1 Mark nkaratiges Gold n Karat reines Gold und 24_– n Karat Kupfer enthält (vgl. Mark). Nach dem 1857 abgeschlossenen deutschen Münzvertrage wird der F. der Münzen in dem bei weitem größten Theile von Deutschland, in Österreich und Preußen nach dem Zollpfunde, welches zu dem Ende in Tausendstel getheilt ist, bemessen. Danach enthalten 30 Thaler 1 Pfund reines Silber, wiegen aber 331/3 Pfd., weil ihre Masse aus 9/10 Silber u. 1/10 Kupfer besteht. Ähnlich wird der F. der Vereinsgoldmünze bestimmt. In England bedient man sich des Troypfundes von 24 Karat bei Gold u. 12 Unzen bei Silber; in Frankreich des Kilogramme = 1000 Millimes um den F. der Münzen anzugeben. Vgl. Neubauer, Feinbuch, Berl. 1857.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 166.
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