Fibern

[254] Fibern (Fibrae, 1) die einfachsten Theile, in welche sich die meisten organischen Körper (Thiere u. Pslgnzen) mechanisch zerlegen lassen, ohne ihre Form ganz aufzugeben. Sie sind fadenartig neben einander gelagert u. lassen sich leichter von einander in der Längenrichtung trennen, als quer durchgerissen, u. der Bau selbst zeigt sich als fibrös. Haller glaubte den ganzen organischen Bau, bes. des thierischen Körpers, aus einfachen, mit der mathematischen Linie vergleichbaren F. ableiten zu können; allein alle Bemühungen, einfache F. darzustellen, sind vergeblich. Man hat vielmehr die fibröse Form nur als die eine, wiewohl die allgemeinste Grundform der organischen Körper anzusehen, welche sich jedoch zumeist auch als aus Zellen entstanden nachweisen läßt. Vorwaltend Fibernform zeigende Theile sind Knochen, Muskeln, Gefäße, Nerven; doch werden in dem von Bichat u. mehreren Neuern aufgestelten fibrösen Systeme diese als Theile von ausgezeichneten Charaktern davon ausgeschlossen u. darunter nur solche befaßt, die bei einfachem Bau sich leicht in F. zerlegen lassen, wie die Knochenbaut u.m.a., macht die Natur zwischen solchen fibrösen Häuten u. andern (serösen, Schleimhäuten, s. b.) keine scharfe Abscheidung, u. mehrere Häute bilden Übergänge als fibrös-seröse od. fibrös-schleimige Häute. 2) (Bot), s. Pflanzenfasern.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 254.
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