Gerstner

[253] Gerstner, 1) Franz Joseph von G., geb. 1756 zu Kommotau in Böhmen; studirte in Prag Mathematik u. wurde bei der Sternwarte in Wien u. bei dem Observatorium in Prag angestellt[253] 1816 wurde er Lehrer der Mathematik u. Mechanik am Polytechnischen Institut u. starb daselbst 1832; er schr.: Über Frachtwagen u. Straßen, Prag 1813; Handbuch der Mechanik, ebd. 1831–1838, 3 Bde. 2) Franz Anton von G., Sohn des Vorigen, geb. 1795; wurde 1820 Professor der praktischen Geometrie am Polytechnischen Institut in Wien; machte 1823–1824 die Vorarbeiten zu der von seinem Vater projectirten Verbindungseisenbahn zwischen der Moldau u. Donau u. baute dann die eine Hälfte der Bahn, mußte dieselbe aber wegen Erschöpfung des Anlagecapitals unvollendet lassen; nach seinem Rücktritt besuchte er 1829 England u. ging 1834 nach Rußland, wo er die erste, von Petersburg nach Zarskoe-Selo führende Eisenbahn baute. Auf seiner Reise in Amerika, wohin er sich 1638 begeben hatte, um das dortige Eisenbahnwesen zu studiren, st. er 1840 in New York. Er schr.: Theorie der Wellen, Prag 1802, u. Aufl. 1804; Über die oberschlächtigen Wasserräder, ebd. 1809; Über die Spirallinie der Treibmaschinen, ebd. 1812, u. Aufl. 1818; Lehrgegenstände der praktischen Geometrie, 1819; Sammlung der Actenstücke in Betreff der österreichischen Eisenbahn zwischen Moldau u. Donau, Wien 1827; Bericht über den Stand der Unternehmung der Eisenbahn von St. Petersburg nach Zarskoe-Selo u. Pawlowsk etc., Lpz. 1838; Die Beschreibung seiner Reise durch die Vereinigten Staaten, herausgegeben von Clara G., Lpz. 1832; Die innere Communication der Vereinigten Staaten, bearbeitet von Klein, Wien 1842, 2 Bde.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 253-254.
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