Giordāno

[360] Giordāno (spr. Dschordano), Luca, genannt Luca fa presto, geb. 1632 in Neapel, Maler; lernte bei seinem Vater, bei Jos. Ribera u. in Rom bei Petro Beretini; in Venedig studirte er die Werke des Paul Cagliari, nahm jedoch vorzüglich Paul Veronese zum Vorbild. Er verstand die Manieren der berühmtesten Meister so genau nachzuahmen, daß selbst Kenner dadurch getäuscht wurden (daher sein Beiname Proteus der Maler), u. arbeitete mit unglaublicher Geschwindigkeit; so vollendete er einst ein Gemälde für die Jesuitenkirche in Neapel binnen 36 Stunden. Diese Schnelligkeit im Arbeiten hatte er durch das stete Antreiben seines Vaters, welcher ihm immer: Luca, fa presto! (Lucas, mach schnell!) zurief, so wie auch daher diesen Beinamen, erhalten. Er arbeitete erst in Neapel, dann 15 Jahre in Spanien, wo ihn Karl II. von Spanien zum Ritter ernannte, u. st. 1705 in Neapel. Sein Augenmerk war bei seinen Bildern darauf gerichtet, durch auffallende Bewegungen u. durch Gegensatz von Licht- u. Schattenmassen, dem Auge zu imponiren. Indeß ist seinen sehr zahlreichen Werken (bes. im Escurial) eine gewisse Blüthe des Colorits nicht abzusprechen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 360.
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