Glühende Kugeln

[421] Glühende Kugeln, über einem Rost od. in einem bes. dazu bestimmten Windofen dergestalt erhitzte Kugeln, daß sie hellroth glühen u. alle brennbaren Gegenstände in Brand setzen. Sie sind von größerer Wirkung als andere Brandgeschosse, indem sie als Vollkugeln eine größere Percussionsfähigkeit u. Treffwahrscheinlichkeit besitzen als die Hohlkugeln, viel sicherer zünden u. weil der Ort, wo sie eingedrungen sind, nicht so leicht zu entdecken ist. Beim Schießen mit G-n K-n wird auf die Patrone ein trockener u. darauf ein nasser Vorschlag (Rasenstücke, nasses Heu etc.) gesetzt, dann wird das Geschütz gerichtet, die Kugel mit einer Gabel gleichzeitig aus dem Fener geholt u. mittelst eines Löffels in das Rohr gebracht. Bei gesenkten Schüssen erhält die Kugel noch einen Vorschlag, damit sie nicht herausrollt, u. dann erst wird das Geschütz gerichtet.

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Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 421.
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