Guajakharz

[743] Guajakharz (Guajak, Resina guajaci nativa), das aus dem Stamm des Guajakbaums (s. Guajacum) ausfließende, außen dunkelbraungrüne, auf dem Bruch u. gepulvert mehr blaugrüne, in dünnen Splittern halbdurchsichtig u. gelblichgrün erscheinende, gerieben od. erwärmt angenehm riechende, scharf schmeckende Harz; eins der bewährtesten u. am häufigsten angewendeten Mittel gegen chronische Rheumatismen, fieberlose Gicht, chronische Hautausschläge u.a. Unter den Producten der trocknen Destillation des G-es finden sich das Guajacen C10H8O2, ein farbloses, indifferentes Öl, das bittermandelähnlich riecht, bei 118° siedet u. ein specifisches Gewicht von 0,894 hat. Außerdem geht eine farblose, nelken- u. zugleich pfefferartig riechende Flüssigkeit über, die verbrennendem G. ähnlich riecht. Es ist dies der Guajacylwasserstoff (Pyroguajaksäure) C14H8O4. Sie ist sauer u. verbindet sich mit Alkalien, Erden u. Metalloxyden; sie ähnelt in vieler Beziehung dem Kreosot, der phenyligen Säure u. dem Anisol, u. ist isomer mit dem Saligenin u. Orcin, homolog mit der Phensäure.[743]

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 743-744.
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