Hamadān

[892] Hamadān, 1) Bezirk der persischen Provinz Irak; 2) Hauptstadt darin, am Fuße des Elwend u. am oberen Kara-Su, hat einige Moscheen (eine angeblich mit Esthers u. Mardochais Grab), mehrere Begräbnisse (von Avicenna, Attar u.a., zugleich Wallfahrtsörter); man fertigt Leder, Teppiche, Baumwollen- u. Seidenzeuge, es hat große Bazars u. Karawanserais u. 40,000 Ew.; in der Stadt befindet sich eine warme Heilquelle. In der Nähe der Berg Abruz, mit mehreren Feuertemtempeln, angeblich Aufbewahrungsort des Himmelsfeuers. – Angeblich steht die Stadt auf den Trümmern von Ekbatana (s.d.), sie ist sehr alt u. wurde 641 n. Chr. von den Arabern genommen. Später zerstört, wurde sie 873 wieder aufgebaut u. gelangte bald zu Bedeutung. Dann im Jahre 931 von den Dilemiten abermals zerstört, wurde sie seit 1054 Residenz der Seldschukken; darauf aber wiederum erst von Dschingiskhan (1221), dann von Timur verheert. Seitdem hat die Stadt ihren alten Glanz nicht wieder erlangt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 892.
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