Hamadān

[672] Hamadān, Hauptstadt der gleichnamigen pers. Provinz, 260 km westsüdwestlich von Teheran, in wohlbewässerter Ebene am Nordostfuß des Elwend (Orontes), mit verfallenen Moscheen und Basaren, den Grabmonumenten des Avicenna und (angeblich) der Esther und des Mardochai (Wallfahrtsorte der Juden) und etwa 30,000 pers. Einwohnern, dazu gegen 1000 Judenfamilien. In der Umgebung wohnen nur Türken. Die Industrie liefert besonders Wollteppiche und treffliches Saffianleder, die Landwirtschaft Trauben (zu Rosinen) und viel Mohn (Opium). Durch Handelsstraßen ist H. verbunden mit Teheran (Durchgangsverkehr von Bagdad), Ispahan und Tebris, wo die beherrschenden europäischen Firmen ihren Sitz haben; auch der Verkehr nach Luristan ist bedeutend. H. steht auf den Trümmern von Ekbatana (s. d.), daher die vielen kleinen Altertümer aus dem Boden der Umgebung.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 672.
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