Hartzenbusch

[70] Hartzenbusch, Juan Eugenio, geb. 6. Septbr. 1806 in Madrid, von einer deutschen Familie aus Köln stammend, begann das Studium der Theologie bei den Jesuiten, wandte sich dann der Malerei zu, sah sich aber genöthigt, als sein Vater 1823 als Liberaler sein Besitzthum verloren hatte, dessen Handwerk, die Tischlerei, zu betreiben. 1830 durch den Bürgerkrieg geschäftslos geworden, legte er sich auf die Stenographie u. wurde 1835 Schnellschreiber der Regierungszeitung. Schon früher hatte er sich dramatischen Arbeiten gewidmet, jedoch nur Übersetzungen gebracht, 1836 trat er mit Originalen auf die Bühne u. gab seine Stenographenstelle auf; 1844 wurde er Unterbibliothekar zu Madrid, 1847 Mitglied der Akademie u. 1852 Oberrichter des Theaterrathes. Als Dichter gehört H. zu derjenigen Fraction der Romantischen Schule, welche die alten Nationaldichter zum Vorbild nehmen. Er schr. die Dramen: Los amantes de Teruel (1836, 2. Aufl. 1838); Doña Mencia (1838); Alfonso el casto (1841); El Bachiller Mendarias (1842); Primero yo (1842); Honoria (1842); die Komödien: La redoma encantada (1839); La visionaria (1840); La coja y el encogido (1843); La madre de Pelayo (1846); Gedichte u. prosaische Aufsätze, Madr. 1843 ff. Obras escogidas, Par. 1851. Er gab auch Tirso de Molinas Teatro, 1839–42, 12 Bde., Calderon, 1849–51, 4 Bde., u. Ruiz de Alarcon, 1852, heraus.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 70.
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