Hierodulen

[364] Hierodulen (gr., Tempelsklaven, Tempeldiener), 1) alle, welche in einem Tempel Dienste bei dem Cultus thaten; bes. 2) Personen, welche für ihre Person mit ihren Nachkommen einem Tempel zum ewigen Eigenthum geweihet waren u. auf den Tempelgütern arbeiteten u. im Tempel allerhand[364] niedere Dienste thaten; die weiblichen gaben sich auch den Tempelbesuchern gegen ein, der Gottheit gebrachtes Geschenk Preis, namentlich geschah dies in den vorderasiatischen Städten, wie z.B. in Komana, wo am Tempel der Göttin Moe 6000 H. waren, u. in Sicilien im Tempel der Erycinischen Aphrodite. In der Kunst werden H. dargestellt mit kurzem, durchsichtigem Gewand bekleidet, einen Kranz auf den aufgebundenen Haaren, auf den Fußzehen tanzend u. die Arme dazu hoch erhoben; vgl. Hirt, Über die H., Berl. 1818. 3) In der Griechischen Kirche niedere Kirchendiener.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 364-365.
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