Imperial [2]

[836] Imperial, Spiel unter Zweien mit der Piquetkarte. Wer das höchste Blatt zieht od. abhebt, gibt jedem von beiden Spielern 12 Karten, zu 2,3 od. 4 Blättern. Von den übrigen 8 wird das oberste als Trumpf aufgeschlagen. Der Werth. der Karten ist: König, Dame, Bube, As, Zehn etc. Die I-e sind: a) 4 Könige, 4 Damen, 4 Buben, 4 As, 4 Sieben; b) König, Dame, Bube, As von derselben Farbe; c) 3 Könige, 3 Damen, 3 Buben, 3 As, 3 Sieben, wenn das vierte eins dieser Blätter aufgeschlagen worden ist; eben so, wenn der Geber, welchem allein dieser I. zu Gute kommt, 3 Figuren von einer Farbe hat u. das aufgeschlagene Blatt die vierte Figur derselben Farbe ist; d) wenn man mit dem Trumpfkönige, der Trumpfdame etc. die andern Trümpfe zieht, welche zusammen einen I. ausmachen. Die Vorhand sagt den Rummel, d.h. die Zahl der meisten Karten in einer Farbe, an, welcher, wenn man ihn die Nachhand nicht überbietet, markirt wird; zählen im Rummel beide Spieler gleiche Augen, so markirt die Vorhand. Ehe jedoch die Vorhand den Rummel ansagt, muß sie, wenn sie einen I. hat, denselben aufzeigen, widrigen Falls er nicht zählt. Nach der Vorhand zeigt der Geber seinen I. auf. Hierauf spielt die Vorhand eine beliebige Karte aus, der Andere gibt entweder von derselben Farbe zu, od. nimmt sie mit einer höhern. Hat er diese Farbe nicht, so sticht er mit Trumpf. Sind so alle Karten abgespielt, dann zählt Jeder, was er hat. Der, welcher mehr als 6 Stiche hat, zählt für jeden darüber, 1 Point. Man legt an: für den Rummel, welcher wie im Piquet zählt u. wobei das As 11 zählt, 1 Point; für jede Figur in einem Stiche, sowohl für die ausgespielte, als die dem Gegner abgenommene, 1 Point; für die ausgewählte Trumpffigur 1 Point, für jeden I. 6 Points, für alle Stiche 12 Points. Man muß jede Figur markiren, ehe der Stich, worin sie ist, umgelegt wird. Wer zuerst 18 markirt, hat die Partie gewonnen. Zum Markiren gehören 2 große Marken, welche 6 Points, u. 5 kleine, welche 1 Point gelten. Hat der Kartengeber 17 Points angelegt u. er wählt ein Bild auf, so hat er die Partie gewonnen. Fehlen beiden Spielern noch 6 od. weniger Points, so gewinnt die Vorhand, wenn sie einen I. hat, wenn auch die Nachhand 2 od. 3 hätte. Man spielt gewöhnlich das I. mit simple, double, triple u. quadruple, d.h. man verliert in einer Partie entweder nur 1, od. auch 2,3,4 Fichet. Quadruple wird gewonnen, wenn der Verlierende gar keinen Point, triple, wenn er unter 6, double, wenn er unter 9, simple, wenn er über 8 markirt hat. I. unter drei Personen beruht auf denselben Regeln. Jeder Spieler bekommt 12 Karten. Das unterste Blatt wird aufgedeckt u. ist Trumpf, zählt auch bei dem Kartengeber zu dem I. mit. Das Ansagen ist zuerst an der Vorhand, dann an dem zweiten Spieler, zuletzt an dem Kartengeber. Hat einer der Spieler 6, gleichviel durch einen I. od. durch einzelne Points angelegt, so müssen die beiden Andern ihre einzelnen Points zurücknehmen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 836.
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